Was ist Endometriose? Über Symptome, Behandlung und Fruchtbarkeit.

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die etwa 10% bis 15% der Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren betrifft. Dafür dass die Krankheit so häufig vorkommt, wird sie leider häufig viel zu spät entdeckt - im Durchschnitt dauert es vom ersten Symptom bis zur Diagnose etwa 10 Jahre. Endometriose stellt dabei eine der Hauptursachen für Unfruchtbarkeit dar, wovon 40% bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, betroffen sind.

Die meisten Frauen haben noch nie etwas von der Erkrankung gehört bis sie diagnostiziert wird. Starke Schmerzen bei der Periode sind dabei das wichtigste Symptom. In der Gesellschaft werden diese Schmerzen oft verharmlost, sodass viele Frauen glauben es sei normal so leiden zu müssen. Das stimmt aber nicht. Um mehr Frauen frühzeitig zu sensibilisieren und über die Krankheit aufzuklären, findest Du hier die wichtigsten Informationen und Fakten über Endometriose.

Was ist Endometriose?

Bei Endometriose tritt Gewebe außerhalb der Gebärmutter auf, dass der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) sehr ähnlich sieht. Da gehört es normalerweise nicht hin. Man nennt das auch versprengte Gebärmutterschleimhaut oder Endometrioseherde. Dieses Herde verhalten sich genauso wie normale Gebärmutterschleimhaut, sprich: sie wachsen am Anfang des Zyklus mit und bluten mit der Periode wieder ab. Das Blut und die Zellreste können jedoch nicht wie bei der regulären Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle über die Periode ausgeschieden werden. Manchmal kann der Körper sie unbemerkt und ohne Schmerzen abbauen. Es kann jedoch auch zu Zysten, das sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, und Entzündungen kommen, die sich an verschiedenen Organen wie z.B. an den Eierstöcken, der Gebärmutter oder Eileitern ansiedeln. Die führen dann zu Vernarbungen, Verwachsungen oder Blutungen im Bauchraum. All das macht sich dann durch Unterleibsschmerzen bemerkbar.

Welche Beschwerden hat man bei Endometriose?

Wie die Endometriose genau entsteht ist nicht endgültig geklärt und da sie eine große Bandbreite an Beschwerden verursachen kann, macht das die Diagnose schwierig. Es zeigt sich bei vielen Betroffenen in den unterschiedlichsten Formen, so dass kein einheitliches Krankheitsbild existiert. Hieraus resultieren leider oftmals Fehldiagnosen oder Stigmatisierungen, dass Frauen als zu “labil” bezeichnet werden und ihre Erkrankung nicht ernst genommen wird. Dazu kommt, dass es kein einheitliches Verhältnis zwischen dem Schweregrad der Erkrankung und der Schmerzhaftigkeit gibt. Das bedeutet, dass selbst ein kleiner Endometrioseherd zu sehr starken Schmerzen führen kann. Es gibt jedoch auch große Endometrioseherde, die weder wachsen noch Schmerzen verursachen. Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen hat keine oder kaum spürbare Beschwerden.

Folgenden Symptome werden oft von Betroffenen beschrieben:

  1. Starke und schmerzhafte Regelblutungen, die oft auch in die Beine ausstrahlt
  2. Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
  3. Schmerzen beim Stuhlgang oder Urinieren
  4. Zyklische Blutungen aus der Blase

Weitere Beschwerden:

  1. Müdigkeit und Erschöpfung
  2. Vermehrtes Auftreten von Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen
  3. Erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation
  4. Psychische Belastungen

Wie kann Endometriose behandelt werden?

Derzeit gibt es leider keine Therapie, die Endometriose heilt, also ihre Ursachen beseitigen kann. Symptome und Beschwerden können jedoch mit verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten vorübergehend oder dauerhaft gelindert werden. Falls nach dem Durchlesen die Annahme besteht, sprich hierzu am besten mit Deiner Gynäkologin oder Deinem Gynäkologen. Für die Erkrankung gibt es außerdem zertifizierte “Endometriose-Zentren”, in denen speziell ausgebildete Fachkräfte arbeiten, die viel Erfahrung in der Behandlung haben und interdisziplinär und individuell auf Frauen in verschiedenen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Beschwerden eingehen. Als Endometriosezentrum zertifizierte Kinderwunschzentren erkennst Du an der Bezeichnung Kinderwunsch-/ Endometriosezentrum.

Endometriose begleitet betroffene Frauen in ihrem Alltag und kann langfristige Konsequenzen haben. Trotzdem ist es eine Krankheit über die nicht viel gesprochen wird, ganz im Gegenteil - häufig werden starke Schmerzen während der Periode vom eigenen Umfeld oder Ärzt*Innen nicht weiter ernst genommen. Eine schnelle und richtige Diagnose ist aber wichtig, um die Beschwerden gezielt zu behandeln, so wie schlimmere Folgen wie Unfruchtbarkeit zu vermeiden.

Quellen

Stiftung Endometriose Forschung

Endometriose Vereinigung